Der Nachmittag war aber auch nebst der neuen Frisur ein voller Erfolg. Ich lernte die Menschen dieses Quartiers kennen und konnte sehen unter welchen Umständen sie leben. Auch hier ist die Armut deutlich sichtbar, wenn auch nicht so erdrücken wie im Barrio Oasis. Hier sind viele Strassen wenigstens geteert und es gibt eine Busverbindung ins Zentrum.
Amy ist eine meiner Lieblingspersonen hier, sie ist gekommen um wirklich Land und Leute kennenzulernen, etwas zu geben, und um viele Erfahrungen reicher zu werden. Neben ihren Frisörfähigkeiten brachte sie ebenfalls übriggebliebenes Geld aus einem früheren Projekt mit, um eine Person auch in der Hinsicht zu unterstützen. Verdient hätten es natürlich alle, Geld fehlt hier wie Wasser in der Sahara, aber Amys Mittel sind beschränkt und so wollte sie jemand spezielles unterstützen. Sie brauchte nicht lange nach einer geeigneten Person zu suchen. Sheryl, eine ihrer Studentinnen prilierte mit grossem Interesse, Pünktlichkeit und sie hilft ebenfalls bei Marposas Amarillas als Freiwillige mit. Die 18jährige ist nun am Studieren, ihre Familie hat aber leider kein Geld um das weitere Studium zu finanzieren, da selbst für Essen das Geld oft knapp ist. Mit Amys Unterstützung kann nun das Studium finanziert werden und alle waren zu Tränen gerührt, Sherly, ihre Eltern und schlussendlich auch Amy selbst, überwältigt von der emotionalen Reaktion, die ihr Geschenke ausloeste.
Mit von der Partie war heute auch Joel, ein Fotograf aus den USA, auch er unterwegs, um Land und Leute kennen zu lernen. Im Hostel hat er von Amys Projekt erfahren und fand es so interessant, dass er mitkommen wollte, um ein paar Bilder einzufangen. Für ihn nahm der Nachmittag allerdings eine tragische Wendung. Die Kinder vor Ort waren total fasziniert von der Kamaera, wollten sich fotografieren lassen, die Bilder sehen und selber knipsen und plötzlich, mit so vielen Fingern im Spiel, waren alle Fotos weg! Eine 30 Gb Speicherkarte, alles gelöscht. Jeder der selbst auf Reisen ist und fotografiert, kann sich vorstellen, was fuer ein Schock das ist. Dieses Mal stand das Glück aber auf Joels Seite. Zurück im Hostel schloss er die Kamera am Laptop an und welch ein Wunder, die Fotos tauchten auf dem Bildschirm auf. Also doch nicht ganz gelöscht, nur nicht mehr auf der Kamera ersichtlich. Selbt ich fühlte mich um Tonnen leichter, nachdem ich von der freudigen Nachricht erfahren hatte.
Was für ein Tag!
Die wunderschönen Bilder die Joel geschaffen hat, können auf folgendem Link angeschaut werden:
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