"We are only truly secure when we can look out our kitchen window and see our food growing and our friends working nearby."
(Bill Mollison)
"(Reisen) wie einer, der ein Land
nicht als Solarium begreift,
sondern als Territorium,
dessen Einwohner ihm etwas beibringen,
über sich, über ihn, über den Stand der Dinge."
(Andreas Altman, Reisen durch einen einsamen Kontinent)

viernes, 5 de octubre de 2012

15 September – Nationalfeiertag Mexiko


Schon gestern hatten wir etwas zu Feiern, es war Joshis erster Geburtstag. Pepi,  die Mutter, fand dies allerdings nicht so wichtig. Sie weiss zwar, dass hier in Mexiko der 1. Geburtstag gross gefeiert wird aber sie hatten weder überflüssig Geld noch Zeit und fand, dass er eh noch zu klein ist und sich später nicht erinnern wird können. Sie wird dann richtig feiern, wenn er etwas älter sein. Die Freunde der Familie aus dem Dorf liessen sich aber die Ferier nicht nehmen, und so kamen sie sammt Kuchen und Pinata ins Campamento. Wenn Pepi kein Fest machen will, dann bringen wir das Fest halt zu ihr, werden sie gedacht haben. Es war dann doch ganz amüsant, vor allem für mich auch zu sehen wie ein erster Kindergeburtstag gefeiert wird. Wichtigstes Element, neben dem Geburtstagskind natürlich, ist die Pinata, eine Puppe aus Papmachee gefüllt mit Süssigkeiten . Diese Puppe, die es in x-beliebigen Variationen und Motiven zu kaufen gibt, in unserem Fall war es ein Tieger, wird an einer Schnur aufgehängt.  Dann kann ein Kind nach dem anderen mit einem Stock auf das Ding hauen, während ein Erwachsener an der Schnur ziehend die Puppe hoch und runter fliegen lässt. Ein Liedchen wird dazu gesungen. ”Dale, dale, dale no pierdas el camino porque si lo pierdas, pierdes el destino. Dale, dale, dale no le dio, porque si no la tinas sigo yo..” und ist das Lied vorbei kommt das nächste Kind dran. Bis das Ding so zusammengehauen ist, dass das Pappmachee an einer Stelle reisst und ein Wasserfall aus Süssigkeiten zu Boden fällt und sich die ganze Menge von klein bis gross darauf stürzt. So werden auch Erwachsene wieder zu Kindern und schon geht der Zank los, darüber wer das Täfeli zuerst in der Hand hatte oder wer mehr ergattern konnte. Ich konnte mir das Lachen nicht mehr verkneifen, so amüsant war diese Szene mitanzusehen. Als sich alle wieder beruhigt hatten, gab es zur Stärkung Kuchen und Refresco. Refresco beinhaltet alle Süssgetränke mit Kohlensäure in jeden erdenklichen Farben und Geschmaksrichtungen, allen voran Coca Cola. Mit ein Grund wieso Übergewicht in Mexiko so eine grosses Problem ist. Zu jeder möglichen Feier oder jedem spezillen Anlass werden Refrescos getunken und das ausschliesslich oder Bier aber für Wasser oder einen natürlichen Fruchtsaft kann man lange suchen.
 Bei der Geburtstagstorte kommt ein weiteres Mexikanisches Detail zum Zuge. Das Geburtstagskind muss den ersten Bissen vom Kuchen nehmen direkt mit dem Mund. Und während des Reinbeissens wird der Kopf des zu Feiernden in den Kuchen gedrückt. Je älter das Geburtstagskind desto heftiger. Und so enden viele mit dem Gesicht voller Torte zum Amüsmant der Gäste. Joshi kam so auch seinen Happen Kuchen ab, er wird sich daran gewöhnen, es war der erste von vielen folgenden.
Heute allerdings ging es um einen ganz anderen Geburtstag, nählich um den Geburtstag Mexikos. Am 15. September ist Unabhängigkeitstag und der wird natürlich kräftig gefeiert. Wir wurden zur Feier in El Raudal eingeladen, Lucio und die Jungs waren bei der Organisation dabei und mit Vergnügen nahmen wir die Einladung an. Als wir im Dorf ankamen, war die Feier bereits in vollem Gange. Um den Hauptplatz waren Tische und Stühle aufgestellt, besetzt mit Jung und Alt. Am Rande Stand neben einem Essenstisch ebenfalls eine Jukebox wo Musik laut rausdröhnte. Uns wurde ein Tisch angeboten und Essen gebracht. Ein Teller einer traditionellen Speise für jeden und Totopos, Chips mit scharfer Sauce für alle. Dazu wurde Bier serviert und Tequilla durfte an so einem Tag natürlich auch nicht fehlen. Dann wurde getanzt und zwischendurch immer wieder kleine Spielchen gemacht. Bei einem davon mussten sich drei Teilnehmer Balons an beide Füsse binden um dann den Mitstreitern ihre Balons möglichst schnell zu zertreten, bis nur noch einer übrig war. Zuerst gab es eine Männerrunde und als die Frauen dran waren, meldete sich Steffi als Freiwillig und bekam als la Suiza kräftig unterstützung vom ganzen Dorf. Danach wurde weiter getanzt und natürlich auch weiter getrunken und die Stimmung wurde immer heiterer. Steffi und ich wurden zum Tanzen aufgeboten und nach den anfänglichen Ablehnungen konnten wir irgendwann nicht mehr Nein sagen. So liessen wir uns von den Jungs die einfachsten Schritte zeigen um immerhin ein bisschen mithalten zu können. Traditionelle Pärchentänze wie Salsa, Cumbia usw. stehen hier hoch im Kurs und je besser ein Mann tanzen kann desto grösser sein ansehen. Als das Bier ausgetrunken und die Lieder ausgetanzt waren, ging es zurück nach Hause. Ein schönes Fest war es.

jueves, 27 de septiembre de 2012

Der Tag an dem der Krebs sein Arm verlor


Seit einer Woche sind wir ein Gartenhaus am Bauen. Pepi hatte schon lange die Idee dazu und die Grundpfeiler standen bereits. Doch der Weiterbau versandete in Alltagsgewirr der immer beschäftigten Familie Yepez bis Steffi und ich kamen und dem Ganzen einen neuen Impuls verschafften. Ich war natürlich sofort Feuer und Flamme, nach den zwei Monaten Finca in Ecuador vermisste ich das Gärtnern bereits. So konnten wir Cheo, ein Freund aus dem Dorf, der die Grundpfeiler gesetzt hatte, wieder für die Idee begeistern. Wann immer es ihm seine andere Arbeit zuliess kam er ins Campamento und wir unterstützten ihn kräftig bei der Verwirklichung des Projektes Gewächshaus. Die drei Biologen, die momentan ihre Masterarbeit im Zentrum schrieben, halfen ebenfalls mit und Miguel, Jaime und Juanito, auch Freunde aus dem Dorf kamen abwechselnd vorbei um Hand an zu legen. So entstand aus dem Nichts in kürzester Zeit ein kleines Hüttchen wo ich schliesslich meinen grünen Daumen wirken lassen konnte. Kosten praktisch null, nur für Nägel gaben wir Geld aus. Das Holz nahmen wir vom Strand. Schwemmgut gab es mehr als genug und das meiste fanden wir auf dem Gelände, altes Material von früheren Bauten oder Renovationen, das wir recyceln konnten. Es machte richtig Spass mit Hammer und Nägel zu werken und auch eine Machete in die Hand zu nehmen z.B. um Bambusstangen zu spalten. Und so nahm eines schönen Tages das Leben eines Krebses ein tragisches Ende. Hatte sich den Bambusstab als Versteck ausgesucht, den ich gerade am Spalten war. Und armer Kerl konnte nicht mehr rechtzeitig flüchten, zack war der Arm weg und der halbe Panzer ebenfalls. Und wie Leid er mir tat, durch meine Hand verkrüppelt. Er machte sich davon, auf in die glühende Sonne und alles was ich denken konnte, war, der macht es nicht weit. So nahm ich einen schweren Stein… und gab ihm den Gnadenstoss!
Das arme Tier musste sein Leben lassen aber das Ergebnis unserer Arbeit war überwältigend.
Nachdem das Haus stand, die Tische fertig und die Beete aufgefüllt waren, konnte ich, die bereits mit Samen versetzten Töpfchen und Behälter in ihr neues Zuhause versetzen und mit dem Pflanzen beginnen. Mit grosser Freunde bestaune ich nun täglich das Werk, das wir vereint erreicht haben. Einmal mehr wird mir bewusst was man alles erreichen kann, wenn man sich zusammen schliesst, einander hilft und sich von anderen inspirieren lässt. Eine Gruppe die zusammen an einem Projekt arbeitet und alle aus freien Stücken mithelfen (niemand wurde dazu gezwungen uns zu helfen), setzt eine unglaubliche Energie frei, wie man es nicht glauben kann, ausser man erlebt es selbst.   

domingo, 23 de septiembre de 2012

Impressionen


Projekt Gartenhaus
 
schon bald werden wir unser eigenes Essen anpflanzen


 


 






Freilassung der Babyschildkröttchen


Richtung Meer sollen sie gehen..


miércoles, 5 de septiembre de 2012

Und wieder ein grosser Tag...


Die Regierung wurde erwartet, respektive Dona Libradas Chef, da sie vom Umweltministerium des Staates Veracruz angestellt ist.
Am Tag zuvor hatten wir das Zentrum auf Hochglanz gebracht, gewischt, geputzt, aufgeräumt, um heute den hohen Besuch empfangen zu können. In Mexiko ist es allerdings Brauch, wie uns erklärt wurde, dass sich Chefs nicht mit einer bestimmten Zeit ankündigen, sondern ledeglich sagen, wir kommen dann. So haben wir die morgentliche Arbeit schnell hinter uns gebracht und dann gewartet und gewartet. Die arme Dona Librada fühlte sich wie zu Schulzeiten vor einer grossen Prüfung, immerhin hängt ihre Stelle von dem Eindruck und der Laune des Ministers ab. Und wir warteten und warteten… es wurde Nachmittag, Steffi und ich hatten es uns in der Zwischenzeit in den Hängematten am Strand gemütlich gemacht und von der Regierung noch immer keine Spur. Schliesslich wurde es Abend und langsam klar, dass sie nicht mehr auftauchen würden. So eine Schweinerei, empörten Steffi und ich uns, man kann doch Leute nicht den ganzen Tag warten lassen, um dann doch nicht zu erscheinen, und dann noch nicht einmal absagen. Hier leider an der Tagesordnung, kein Wunder, dass die Mexikaner in der Regel sehr wenig von der Regierung halten. Que cabrones! Haben sie nur gemeint, was für Idioten und dazu den Kopf geschüttelt.
Der Tag nahm dann doch noch ein erfreuliches Ende. Die verletzte Meeresschildkröte, die wir am Samstag gefunden hatten, konnte heute freigelassen werden. So wurden Presse, Schulkinder und das halbe Dorf eingeladen um dem grossen Ereignis beizuwohnen. Babymeeresschildkröten freizulassen sind sich die Menschen hier mittlerweile gewöhnt aber so ein Muttertier mit eigenen Augen sehen zu können, ist schon etwas ganz spezielles. Nach einer kurzen Diapräsentation, wo vor allem den Kindern die Problematik um die Schildkröten erklärt wurden, gings an den Strand. In den letzten Tagen hatten sich auch eine Unmenge an Babyschildkröten im Zentrum angesammelt und so wurden zuerst diese freigelassen, bevor dann die Mutter rausgebracht wurde. Sechs Leute trugen mit Mattratze und Netz das Tier an den Strand, unter dem Staunen der Zuschauer. Kurz vor dem Meer wurde sie abgesetzt und dann ging alles ganz schnell, eins, zwei und schon war das anmutige Tier im Meer verschwunden.
Neben den Meeresschildkröten hatten auch Steffi und ich einige Bewunderung abgekriegt. Zwei junge Frauen aus der Schweiz die nach Mexiko kommen um als Freiwillige in einem Schildkrötenprojekt zu arbeiten, löste einiges Interesse aus. So haben wir verschiedenste Fragen zur Schweiz beantwortet und einige Einladungen erhalten um die verschiedenen Orte, von denen uns die Menschen besuchten, besuchen zu gehen. Was sich dann schlussendlich alles wirklich realisiert, wird sich zeigen, aber schon die Geste alleine, wildfremde Menschen zu sich einzuladen um ihnen den Ort zu zeigen ist total süss. Oft habe ich mir gewünscht, dass wir Nordeuropäer auch ein bisschen mehr von dieser Offenheit und Herzlichkeit hätten.

lunes, 3 de septiembre de 2012

Erster Arbeitstag


Normalerweise fährt Dona Librada morgens mit dem Quatrimoto auf die Strandpatroullie und bringt die Meeresschildkröteneier ins Zentrum. Doch leider sind in den letzten Tagen gleich beide Fahrzeuge kaputt gegangen, und so war es an uns zu Fuss den Strand abzugehen. Die Sonne war noch nicht zu sehen, nur ihre Strahlen drückten bereits durch, was die Wolken rosa färbte und uns ein wunderschönes Aufwach-Panorama bot. Schliesslich war es 6 Uhr 30 und wir waren kaum aus dem Bett. Nun galt es die Nester aufzuspüren um möglichst viele Eier ins Zentrum zu bringen. In der Hochsaison, von Juni bis August, werden nur ca. 10 Prozent der Nester eingesammelt, nämlich diejenigen, die am gefährdetsten sind. Zum Beispiel weil sie zu nahe am Wasser liegt und durch die steigende Brandung weggespült werden könnte. Da wir aber in der temporada baja, also am Ende der Saison sind, werden praktisch alle Eier ins Zentrum gebracht um die höchst mögliche Zahl an Brut zu schützen. Von den Nestern die in der Natur belassen werden, werden nur aus 60 Prozent der Eier Babyschildkröten, die es bis ins Meer schaffen. Wir hingegen, mit den Eiern aus dem Zentrum, haben eine 90 prozentige Erfolgsrate.
Wir suchen also die Schildkrötenspuren im Sand, die irgendwie Lastwagenreifen gleichen, und meistens in U-Form vorzufinden sind. Hinweg und Rückweg, eine Spur aus dem Meer und eine wieder zurück. So gehen wir am Strand entlang, kreuzen Spur für Spur und ich denke mir schon, wieso wir jetzt nicht die Eier suchen. Da meint Lucio nur, diese Spuren seien von vor zweit Tagen. Aha, man muss also auch die frischen Spuren erkenne können, da es ja jede Nacht neue gibt. Nach einigen alten Spuren finden wir dann auch die Frischen von letzter Nacht. Ein Nest graben wir aus, eine weitere Spur war nur ein Fehlalarm, ein Tier, das zwar aus dem Wasser kam aber ohne ein Nest zu bauen wieder verschwand, da es wohl nicht der richtige Platz gewesen war. Und dann entdecken wir noch eine Spur. Aber halt, wo ist denn hier der Rückweg?? Bei Meeresschildkrötenschützer läuten in so einer Situation alle Alarmglocken, gibt es nur eine Spur, heisst das, dass das Tier nicht wieder ins Meer zurückgekehrt ist. Und tatsächlich, wir klettern die Düne hoch und finden in der Vegetation ein Muttertier. Wir nähern uns an und ich als letzte verstehe nicht wieso die andern alle ihre Gesichter so verziehen bis ich das Tier umrundet habe und die Schulter sehe... Über der rechten Flosse klafft eine riesen Wunde, ein Loch so gross wie eine Faust. Über Handy verständigen wir Ricardo im Zentrum, der meint wir sollen den Strandrundgang beenden während er sich auf den Weg macht. Während die anderen weiter gehen, bleibe ich beim verletzten Tier und muss schauen, dass sie nicht ins Meer zurückkehrt. Mit so einer Wunde wären ihre Überlebenschancen ziemlich gering.
Mit einer Plastikflasche (es liegen genug Angeschwemmte am Strand rum) hole ich Meereswasser und netzte das Tier. Sie hat Glück heute ist es bewölkt, an einem sonnigen Tag wäre sie vielleicht schon vertrocknet. Zu neuem Leben erweckt durch die Erfrischung, beweg sie sich vorwärts, der Instinkt treibt sie, sie will zurück ins Meer. Ich stelle mich also vor sie und sehe ihre Augen, ein so anmutiges Tier, ich wünschte ich könnte ihr sagen, dass ich doch nur helfen will. Aber das einzige was sie möchte muss ich verhindern. In der Zwischenzeit sind die anderen wieder zurück, sie haben eine abgekürzte Patrouille gemacht heute, es wird langsam heiss und die Eier müssen zurück ins Zentrum. Ricardo ist immer noch nicht da und dabei sind wir doch nicht so weit vom Zentrum. Lucio macht mit seinem Handy ein Foto von der Wund und geht dann mit den anderen zurück. Ich bin wieder alleine mit dem Tier, dass mich immer noch mit diesen Augen anschaut und die Welt nicht versteht. Später kommt Ricardo mit einem Sonnenschirm um dem Tier Schatten zu geben, es ist zwar immer noch bewölkt aber die Sonne drückt langsam durch und eine Meeresschildkröte ist nie so lange an Land. Und dann endlich kommt die ersehnte Hilfe. Freunde von Ricardo von der proteccion civil so etwas wie Bürgerhilfe/Zivilschutz darunter ein Sanitäter, der das Tier notdürftig verbindet. Tonio der Mann vom Zivilschutz bringt auch gleich seine Familie und Freunde mit, die sollen die doch eher spektakuläre Rettungsaktion auch sehen. Mit einem Netz wird das Tier eingebunden und dann auf das mitgebrachte Quatrimoto gehieft, eine Meeresschildkröte wiegt locker 100kg. Unsere ist noch jung, um die 80 Jahre alt! Mit dem Quatrimoto wird die Meeresschildkröte ins Zentrum gebracht, armes Tier, das normalerweise nur in Schneckentempo über den Sand kriechen kann, fliegt jetzt über den Strand.
Im Zentrum geht die eigentliche Behandlung los. Das Tier wir auf einen Tisch gelegt und festgebunden, ihr Instinkt sagt ihr immernoch geh zurück ins Meer und das versucht sie auch. Zu sechst versuchen wir das Tier möglichst ruhig zu halten, damit der Sanitäter die Wunde nähen kann. Alles kein Problem sagt der, es schaue gleich aus wie bei den Menschen auch und Fleischwunde ist Fleischwunde. Zum Glück haben Meeresschildkröten extreme Selbstheilungskräfte und die Wunde, obwohl recht gross, hat fast aufgehört zu bluten. Nachdem die Wunde vernäht ist, wird das Tier in das, für solche Fälle vorgesehene Becken gebracht, wo es die nächsten Tage zur Beobachtung bleiben wird. Neben den hunderten von Babymeeresschildkröten haben wir jetzt auch ein Muttertier. Für das verwundete Tier nicht sehr angenehm aber für mich trotzdem irgendwie aufregend. In der Zwischenzeit hat Pepi schon unzählige Formulare ausgefüllt und die Behörden wurden informiert. Ein vom Aussterben bedrohtes Tier einzusperren muss erstens einen trifitigen Grund haben und zweitens von den Behörden genehmigt werden. Zu dem Zweck wurde der ganze Prozess auch reichhaltig dokumentiert, Fotos von allen Stufen der Rettungsaktion und eine Liste der anwesenden Personen. So hat man für den Fall der Fälle genug Beweismittel um sich zu verteidigen. Die Gesetzte sind streng und das zu recht.
Die ganze Aktion dauerte dann doch ziemlich lange und mittlerweile war es schon wieder Abend. Die Bäuche knurrten vor Hunger, den ganzen Tag auf den Beinen und noch nichts Richtiges im Magen. So waren alle froh, als Tonio mit Essen aus dem Dorf zurück kam, wir es uns auf der Terrasse mit Meeresblick schmecken liessen und mit einem kühlen Bier auf den zwar traurigen aber erfolgreichen Tag anstiessen.