Wir hatten zwei Wochen bei
Rahel in Playa del Carmen verbracht und nun war es für Steffi und mich an der
Zeit aufzubrechen. Rahel und Salvador mussten wieder arbeiten und wir hatten
Lust auf einen Szenenwechsel.
Als erstes Ziel setzten wir uns Valladolid, ca. zwei Stunden weg von
Playa, im Landesinneren. Ich kannte das Städtchen schon von letztem Jahr und
fand dies sei ein guter erster Stopp, zwar nicht mehr am Strand, aber dafür
viel ruhiger als Playa und auch um einiges authentischer. Wir quartierten uns
im Hostel los Frailes ein, geführt von einem netten Mexikanischen Eherpaar.
Valladolid ist auch bekannt für die Nähe zweier berühmter
Mayaruinen, ChichenItza und EkBalam. Eigentlich wollten wir uns ChichenItza
anschauen, doch dann entschieden wir uns für EkBalam, etwas kleiner , weniger
touristisch und im Gegensatz zu ChichenItza können in EkBalam die Ruinen noch
bestiegen werden, für mich immer ein Höhepunkt solcher Besichtigungen.
Mit einem Taxicollectivo fuhren wir ca. eine Stunde aus der Stadt
raus bis wir die Ruinenstätte erreichten. Am Ticketschalter mussten wir einmal
tief Luftholen, der Eintritt kostete 90 Pesos. Der eigentliche Preis wäre nur
35 Pesos gewesen aber dazu kamen noch 55 Peso Taxen, weiss der Teufel für was!
Es hat sich aber dann doch gelohnt, für Steffi war es schliesslich
die erste Mayaruine die sie sah und ich hatte zwar schon einige gesehen aber
EkBalam war auch für mich spannend. Als wir die höchste Pyramide erklommen
hatten, bot sich uns ein wunderbares Panorama über die restlichen Bauten und
den Yukatanischen Dschungel soweit das Auge reichte zu allen Seiten.
Schwitzend hatten wir nach ca. einer Stunde den Rundgang beendet,
die Hitze ist hier mindestens so stark wie in Playa del Carmen nur das hier der
Wind fehlt, was das Ganze noch unerträglicher macht. So haben wir uns für eine
Abkühlung entschieden und die 2 km entfernte Cenote besucht, weitere 30 Pesos
Eintritt, aber das erfrischende Wasser war es alle Male wert. Cenoten sind ganz
bekannt für die Yukatanhalbinsel. Einfach ausgedrückt sind das Wasserlöcher
oder mit Süsswasser gefüllte Höhlen, die über die ganze Halbinsel verteilt und
durch unterirdische Tunnels miteinander verbunden sind. Manche sehen aus wie
Pools, die zum Schwimmen verwendet werden, andere sind eher Höhlen und können
durch Tauchen entdeckt werden. Über die Entstehung der Cenoten weiss man
grundsätzlich wenig. Klar ist allerdings, dass die Mayas sie zur
Wasserversorgung ihrer Stätten benutzt hatten.
Nachdem wir den mittäglichen Hunger mit Quesadillas (mit Käse
gefüllte Tortillas) gestillt hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg.
Unterwegs zurück zumTaxi überraschte uns der Nachmittagsregen. Ein Wolkenguss
erbrach sich über uns nur, damit eine halbe Stunde später die Sonne wieder mit
voller Kraft scheinen konnte. Als wir auf ein Taxi warteten, ergab sich wieder
ein Gespräch, wie so oft, wenn man sich zu anderen Wartenden hinsetzt. Von wo
wir sind wollen die meisten als erstes wissen und dann oft auch die Frage, ob
man denn mit dem Bus in die Schweiz fahren könne. Für Steffi eine gute
Gelegenheit ihr Spanisch zu praktizieren und für die Anderen amüsant
mitzuerleben. Viele können nicht ganz verstehen, wie es so schwierig sein kann
Spanisch zu sprechen aber sie geben sich Mühe und freuen sich, dass man es
versucht.
Am nächsten Tag haben wir uns das Valladolid angeschaut, sind über
den Markt geschlendert und am Abend wurden wir vom Hostelbesitzer zu einer
Kulturvorführung eingeladen. In einem nahe gelegenen Dorf wurde von den
Bewohnern eine Mischung aus Mayaritual und traditionellen Mexikanischen Tänzen
vorgeführt. Der erste Teil bestand in einem Dankensritual für die Götter, wo
Gaben, wie Früchte, Mais und ein Schwein, dargeboten wurden um für eine gute
Ernte zu bitten. Im zweiten Teil kamen Tanzpaare auf die Bühne mit
traditionellen Kleidern aus verschiedenen Staaten Mexikos. Zur jeweils
typischen Musik wurden dann paarweise die passenden Tanzschritte aufgeführt.
Ein bunter Abend und eine gute Gelegenheit etwas Kultur mitzunehmen. Nachdem
Spektakel zeigte uns der Hotelbesitzer noch eine Mayakirche, wo heute noch
vermischt mit dem Katholizismus, der Mayaglaube praktiziert wird.
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