Kurzerhand hatten wir entschieden doch keinen Zwischenstopp in
Puerto Veracruz einzulegen, sondern direkt zum Schildkrötenzentrum zu fahren.
Dies bedeutete eine zweistündige Busfahrt von Valladolid nach Merida um danach
den Nachtbus nach Puerto Veracruz nehmen zu können. Von da aus gings dann am
nächsten Tag weiter nach El Raudal, weitere drei Stunden, wo das Zentrum liegt.
Wir starteten in Valladolid um 14 Uhr und erreichten El Raudal am nächsten Tag
um ca. 3 Uhr nachmittags. Der ganze Spass hat um die 100 Franken gekostet, tja,
Mexico ist gross und Busfahren nicht grad billig!
In El Raudal mussten wir dann nur noch ins Zentrum kommen, welches
ca. 10 Autominuten vom Dorf weg liegt. Pepi hat mir im Voraus ihre und Ricardos
Handynummer geschickt aber weder sie noch er waren zu erreichen. Im Dorfladen
sagten sie uns, dass es zwei Taxis gäbe, die waren aber beide grad nicht da. So
warteten wir am Dorfeingang, bis eines der beiden auftaucht. Keine fünf Minuten
verstrichen bis ein Pickup um die Ecke bog und ich die Oma des Projektes
erkannte, und sie mich zum Glück auch. Sie war gerade auf dem Weg ins Zentrum
und nahmen uns mit.
Ich sass mit gemischten Gefühlen im Auto. Einerseits freute ich mich
extrem wieder zurückgekommen zu sein, andererseits war ich ein bisschen nervös.
An Orte zurückkehren ist immer so ne Sache, man hat die Erinnerungen der
Vergangenheit, in der Zwischenzeit verändert sich aber viel und die brennende
Frage: Werde ich es wieder so mögen wie damals?
Meine Sorgen waren aber umsonst, ich wurde herzlich empfange, die
ganze Familie freute sich mich zu sehen und sagte, dass sie mich schon vermisst
hätten. Und der Ort selbst war noch so wunderschön wie letztes Jahr.
Unberührter Strand soweit das Auge reicht, zu beiden Seiten. Das Zentrum hatte
einen neunen Anstrich bekommen und wurde neu eingezäunt. Ein schöner Anblick
mit dem Wissen, dass hier das Geld immer knapp ist.
Die FundacionYepez ist ein Familienunternehmen und besteht aus
Ricardo, seiner finnischen Ehefrau Pepi, seinem Neffen Lucio und der Dirrectora Doña Librada.
Ricardos Vater, MarcelionYepez, hatte vor 45 Jahren zusammen mit seiner Frau,
Doña Librada, angefangen die Schildkröten an der mexikanischen Golfküste zu
schützen. Seit Marcelinos Tod führen sein Sohn und seine Ehefrau das Projekt
weiter. Was mit einer Strohhütte am Strand angefangen hatte, ist heute ein
richtiges Zentrum mit Konferenz- und Arbeitsräumen, zwei Becken für verletzte
Schildkröten, Zimmer zum Wohnen und zwei Küchen. Die Familie Yepez kümmert sich
um einen rund 20 km langen Strandabschnitt, ein Schutzreservat, was bis heute
rigorose Strandüberbauungen verhindern konnte.
Steffi und mein Zimmer, etwas rustikal aber dafür mit fantastischer Sicht. |
Kaffee trinken mit Blick aufs Meer;-) |
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