Die Reise ist gut verlaufen und auch die Ankunft in Quito velief ohne Probleme. Vom Flughafen nahm ich einen Bus in die Stadt und dann weiter mit dem Taxi in ein Hostel, das ich an Hand des Reiseführers ausgewählt hatte. Alles fühlte sich so natürlich an, ich sprach mit den Menschen, wie ich das beim letzten Mal auch tat und sofort viel es mir wieder auf: Die Menschen hier sind unglaublich freundlich.
Um herauszufinden wie ich am besten vom Flugahfen in die Stadt komme, fragte ich den Herr der wartend auf der Bank sass und erhielt eine ausführliche, hilfreiche Antwort. Und so geht es jedes Mal, sei es im Hostel, im Internetladen, auf der Strasse, im Bus. Ich wende mich mit irgendeiner Frage an wildfremde Menschen und erhalte eine freundliche Antwort. Das beherrschen der lokalen Sprache ist bei diesem Unterfangen unablässlich. Erstens verstehen viele Menschen hier in Ecuador kein Englisch (In abgelegenen Gegenden verstehen sie oft nicht einmal Spanisch!) und zweitens ist man gleich viel sympatischer.
Nach einer erholsamen NAcht, ich viel bereitsum 7 Uhr abends in einen komatösen Schlaf, machte ich mich auf, zu meinem ersten Frühstück. Die erste Entäuschung erfuhr ich, als ich Rührei mit Tortialls bestellen wollte und merkte, dass hier Tortillas keine Maisfladen sind, wie in Mexiko, sondern mit Kartoffeln gemacht werden. Ich erhielt dann das Rührei mit einem Sandwitch, ohne Fleisch, was für zusätzliche Verwirrung sorgte. Es schmeckte aber gut und ich fühlte mich noch ein Stück "heimeliger".
Danach packte ich meine Sachen und machte mich zur Bushaltestelle auf, um an den Busbahnhof zu fahren.Die Schwierigkeit war, den richtigen Bus zu erwischen, was mir dann tatsächlich misslang. Erst als ich schon im Bus war, bemerkte ich durch erneutes Fragen meinen fehler. Die Menschen halfen mir aber gleich weiter, erklähren mir, das ich jetzt bloss zur Endstation fahren muss und von dort aus den nächsten Bus nehmen kann. No hay problema, alles kein Problem. Die Leichtigkeit der Menschen dieses Landes erfrischt mich immer wieder. Egal was passiert, man nimmt es an wie es kommt. No hay problema, für alles gibt es eine Lösung. Dieser Positivismus fehlt mir in der Schweiz und ich merke es immer erst, wenn ich nicht mehr da bin. Die Fähigkeit sich um nichts zu Sorgen ist beneidenswert. Während wir Schweizer in der Regel immer an alles Mögliche denken, was schief gehen könnte, geht man hier davon aus, das alles klappt und wenn nicht, wird man schon eine Lösung finden.
Nach knapp einer Stunde (!) Busfahrt erreichte ich den Busbahnhof und bereits 20 Minuten später fuhr mein Bus nach Malchingui los. In der Zwischenzeit half ich noch einem fanzösischen Päärchen (das kein Spanisch sprach) den richtigen Bus zu finden und kaufte mir einen Snack an der tienda (Laden). Gekochte und geröstete Maiskörner an einer Art Tomatensauce, jammi, und wieder ein Stück heimeliger.
Nach ca. zwei Stunden Fahrt trafen wir in Malchingui ein. Ich kannte mich zum Glück noch aus und als letzte Etappe fuhr ich mit der camionetta (eine Art Taxi) auf die Finca, wo ich herzlich empfangen wurde.
Die letzten Tage verbrachte ich nun mit Anklimatisieren. Der Jetlag, die Klimaveränderung, die neuen Bakterien, die vielen Leute (wir sind um die 20ig momentan) und der Höhenunterschied machte mir nicht wenig zu schaffen. Zwei Tage lag ich flach und jetzt fühle ich mich wie eine 80 jährige Oma, die im Zeitlupentempo ihren Alltag bestreitet. Der Wechsel von den 400 Meter über Meer in Biel auf 2850 M. ü. M. in Malchingui in nur einem Tag, war etwas viel für meinen Körper. Und ich muss ihm recht geben, es ist schon eine heftige Umstellung. Immerhin ist jetzt die Übelkeit vorbei und die Kopfschmerzen meisten auch. Das Zeitlupengefül wird ebenfalls immer besser, es ist noch eine Frage von Tagen und in Anbetracht dessen finde ich: No hay problema, alles wird gut.
Der erste Morgen in Quito
Comuna de Rhiannon, die Finca in Malchingui
Mein Schlafplatz für die nächsten zwei Monate, mit meiner "Mitbewohnerin" Ester aus Estland.
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