Als ich im Dezember aud der Farm ankam, kümmerte ich mich zusammen mit Nicky und Cinthya um die
Vorbereitung und die Organisation der 5 Jahres Geburtstagsfeier. Es gab einiges
zu Planen, Menulisten und Arbeitspläne zu schreiben, Kochteams zusammenzubringen
und ein riesen Berg von Besorgungen zu machen. Wir führten Diskussionen über
Diskussionen wie was gemacht werden sollte und schrieben Schilder über Schilder
bezüglich Workshops, Essenszeiten, Ladenöffnungszeiten, korekte Benutzung der
Trockenklos usw.. Immer mal wieder schien das Ganze zu übertrieben, zu
Aufgebalsen doch am Ende der drei Tage sprach das Gelingen des Festes für uns,
der Aufwand hatte sich 200% gelohnt.
Wir waren
um die 30/40 Leute und das Wochenende gestaltete sich aus einer Mischung von
Workshops, Showeinlagen, Konzerten und Freizeit, eine Mischung aus Lehrnen und
Feiern. Lernend Feiern sozusagen oder feiernd Lehrnen.
Am
Freitagabend startete das Fest mit einer AkroYoga Darbietung von Ester und
Silver, zwei Freiwilligen aus Estland. AkroYoga ist eine Mischung zwischen Yoga
und Akkrobatik. Yogaübungen werden quasi akkrobatisch ausgeübt. Ich kam selbst
einmal in den Genuss einer AkroYoga Stunde und konnte feststellen, wie
herausfordernd dieser Sport ist. Beim Zuschauen der Darbietung stieg meine
Bewunderung daher ins Unendliche. Ester und Silver vollzogen die Übungen mit
einer derartigen Eleganz und Leichtigkeit, Zeugnis der hunderten von Stunden, die
sie zusammen tranierten.
Danach
folgte ein Konzert von Cayatana la callejera, eine Freundin von Nicky und Helen
aus Quito, Ecuadorianischer Hiphop. Mit ihrem Sprechgesang macht die Frau auf
soziale Probleme aufmerksam und setzt sich für die Rechte homosexueller
Menschen ein. Im hoch katholischen Ecuador wird Homosexuallität immer noch als
Krankheit und vom Teufel geschickt angesehen. Wodurch viele Jungen und Mädchen
in sogenannte Heilanstalten gesteckt werden, wo sie von der „Krankheit“ geheilt
werden sollen.
Am Samstag
startete der Tag mit Frühyoga um 7.30, dem allerdings nur wenige beiwohnten.
Nach einem ausgiebigen Frühstück folgte dann die erste Runde Workshops.
Capoeira, Bänderknüpfen, Shiatsu, Graffiti, Häckeln um nur einige zu nennen.
Ich
entschied mich für Capoeira, das wollte ich schon lange einmal ausprobieren.
Kathi, eine Freiwillige aus Deutschland führte uns in die Kunst des Capoeira
ein. Die verschiedenen Schritte waren aber gar nicht so einfach auszuführen.
Wenn man den Profis zuschaut, sieht es sehr einfach aus, es selbst zu machen,
ist dann eine andere Sache. Wir hatten viel Spass dabei aber ich büsste meinen
Einsatz mit einem unglaublichen Muskelkater, der die nächsten paar Tage
anhielt. Nach dem Workshop stand dann für mich kochen auf dem Programm. Nicky
hatte den Plan und ich und Bob waren die Meistergemüseschnätzler. Da hier die
verschiedensten Menschen mit verschiedenen Essgewohnheiten zusammenkommen, wird
auf die unterschiedlichen Bedürfnisse eingegangen. Was bei uns vielleicht mit Fleisch/ohne
Fleisch heissen würde heiss hier auf der Farm vegetarisch, vegan, glutenfrei
und jegliche möglichen Kombinationen, vegetarisch-glutenfrei, vegan-glutenfrei,
vegetarisch aber ohne Linsen, vegan aber mit Honig...
Ich
geniesse die Essenskultur hier sehr, da ich immer einfach zugreiffen kann ohne
fragen zu müssen, ob da Fleisch drin sei oder nicht.
Am
Nachmittag ging es weiter mit Workshops, wo ich mich in AkroYoga übte. Am Abend
gab es zwei weitere Konzerte und anschliessend wurde Musik aufgelegt. Für das
Fest besorgten wir extra einen Generator, so nutzten wir die uneingeschränkte
Elektrizität voll aus. Normalerweise kriegen wir den Strom von zwei
Solarpannels, die allerdings nur für bewussten Konsum reichen. An bewölkten
Tagen heisst das, dass wir aauf Kerzen umstellen und Elektronische Geräte wie
Handys oder Laptops nicht geladen werden können. Es ist zwar manchmal etwas
umständlich so aber ich lerne Elektrizität wieder schetzen und werde mir
bewusst, das es nicht eine Selbstverständlichkeit ist. Das gleiche gilt für den
Wasserkonsum. Momentan sind wir in der Regenzeit und daher ist das Thema Wasser
nicht so problematisch. Trotzdem sind wir darauf bedacht, Wasser mit Bedacht zu
benützen.
Am Sonntag
gab es dann einen kleinen Markt, wo verschiedene Leute ihre Waren anboten.
Fröhliches Zusammensein beim schönsten Wetter. Am Nachmittag gab es noch eine
kleine Zeremonie, um das neue Bauprojekt der Farm zu segnen. Am Abend
verliessen dann die meisten Gäste die Farm und wir waren wieder undter uns. Zum
Abschluss gab es ein Family-Cabaret. Ein kleines Theater von uns für uns,
welches die Lachmuskeln kräftig anregte.
Am Montag
wäre eigentlich aufräume geplant gewesen aber Nicky und Helen beschlossen, dass
wir ein Freitag einlegen um uns vom Wochenende zu erholen. Morgen ist
schliesslich auch noch ein Tag und das Aufräumen läuft uns nicht davon. Rob und
das Buildingteam bauten in den vergangenen Tagen eine Slippyslide, eine Art
Rutschbahn, die in einem kleinen Pool endet. So war der Vormittag voll ausgebucht.
Einer nach dem anderen gab sein bestes auf dem rutschigen Plastik. Bäuchlings,
sitzend, stehend kamen sie heruntergerutscht. Mir war es zu kalt um die Rutsche
selbst auszuprobieren. Doch schon das zuschauen alleine machte riesen Spass. Ich
sass am Poolrand und konnte mich vor lachen kaum halten. Später trnken wir
heisse Schokolade um uns aufzuwärmen und am Abend gab es noch einen Film.
Es war ein
wunderschönes Fest und ich bin mehr als glücklich, dabeigewesen zu sein.
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Macrame - Bänderknüpfen |
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Häckeln |
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Kochen und Essen |
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AkroYoga |
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SlippySlide- Spass zum Abschluss des Festivals |
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