"We are only truly secure when we can look out our kitchen window and see our food growing and our friends working nearby."
(Bill Mollison)
"(Reisen) wie einer, der ein Land
nicht als Solarium begreift,
sondern als Territorium,
dessen Einwohner ihm etwas beibringen,
über sich, über ihn, über den Stand der Dinge."
(Andreas Altman, Reisen durch einen einsamen Kontinent)

domingo, 2 de septiembre de 2012

Eiersuche


Die tägliche Arbeit bei der FundacionYepez besteht darin, den Strand morgens abzugehen um zu schauen, dass alles in Ordnung ist. Nester, die zu nahe am Wasser liegen werden ausgegraben und die Eier ins Zentrum gebracht. Im Zentrum werden die Eier in Kühlboxen eingereiht, wo nach rund 45 Tagen dann die Babyschildkröten schlüpfen. Von den Kühlboxen werden die Babys in Eimer versetzt, wo sie weitere fünf Tage bleiben, bis sie „fertig“ für die Freilassung sind.
Gehen wir am Morgen auf den Kontrollgang, um die gefährdeten Nester ins Zentrum zu bringen, bedienen wir uns unseres hochtechnisierten Sattelitendetektor, weitläufiger bekannt als Besenstiel. Folgt man den frischen Spuren der Schildkröte, gelangt man zu ihrem Nest und mit dem Stab werden Löcher in den Sandhügel gestochen bis man die Eier aufspürt. Danach wir ein Loch gegraben und die Eier aus dem Sand in die mitgebrachten Taschen gepackt. Die Eier sind zum Teil so tief vergraben, dass man sogar mit ausgestrecktem Arm fast selbst im Loch verschwindet.
In der Regel wechseln sich Doña Librada und Lucio ab mit dem Strandkontrollgang. Wie Steffi und ich angekommen sind, waren aber leider beide Quatrimotos (vierrädrige Motorräder) kaputt und so mussten wir zu Fuss auf den Rundgang. Um 6 Uhr ging es los um von den kühleren Morgenstunden zu profitieren, denn so sobald die Sonne etwas höher steht, wird die Hitze schnell unerträglich. Wir waren alle froh, als das Quatrimoto wieder repariert war, zu Fuss ist die Arbeit ziemlich anstrengen. Schon alleine das Eier ausgraben zerrt an den Kräften aber dann noch mit der ganzen Ladung in der brennenden Sonne durch den Sand zurückgehen, dass will man nicht täglich machen.
Wenn Doña Librada auf den Rundgang geht bleiben Steffi Lucio und ich im Zentrum um berits die anstehende Arbeit mit den schon geschlüpften Schildkröten zu verrichten um dann die mitgebrachten Eier einordnen zu können. Manchmal kommt noch Miguel helfen, ein Bauarbeiter aus dem Dorf, der uns unterstützt wenn es seine Arbeit zulässt. So sind wir in der Regel um 13 Uhr fertig und können den Nachmittag für uns geniessen.
Abends um 6 Uhr kommen dann oft Besucher zur Freilassung der Babyschildkröten vorbei. Zuerst gibt es eine kurze Diashow, wo die Problematik um die vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröten erklärt wird. Danach geht es an den Strand, wo dann jeder seine Schildkröte freilassen kann. Immer ein schöner Anblick wenn sich diese kleinen Geschöpfe über den Sand schleifen und zum ersten Mal ins Meer eintauchen. Schaut man gut hin, sieht man noch die kleinen schwarzen Köpfchen an der Wasseroberfläche, bis die Tiere schliesslich im grossen, weiten Blau verschwinden. 

die letzte Mutter der Nacht auf dem Rückweg

der letzte Nachzügler, jetzt aber schnell







wo die Jungs noch suchen, weiss Tayson schon lange bescheid, der Hund sitzt genau über den Eiern



auf dem Rückweg ins Zentrum, beladen mit der kostbaren Fracht




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