Die tägliche Arbeit bei der FundacionYepez besteht darin, den Strand
morgens abzugehen um zu schauen, dass alles in Ordnung ist. Nester, die zu nahe
am Wasser liegen werden ausgegraben und die Eier ins Zentrum gebracht. Im
Zentrum werden die Eier in Kühlboxen eingereiht, wo nach rund 45 Tagen dann die
Babyschildkröten schlüpfen. Von den Kühlboxen werden die Babys in Eimer
versetzt, wo sie weitere fünf Tage bleiben, bis sie „fertig“ für die
Freilassung sind.
Gehen wir am Morgen auf den Kontrollgang, um die gefährdeten Nester
ins Zentrum zu bringen, bedienen wir uns unseres hochtechnisierten Sattelitendetektor,
weitläufiger bekannt als Besenstiel. Folgt man den frischen Spuren der
Schildkröte, gelangt man zu ihrem Nest und mit dem Stab werden Löcher in den
Sandhügel gestochen bis man die Eier aufspürt. Danach wir ein Loch gegraben und
die Eier aus dem Sand in die mitgebrachten Taschen gepackt. Die Eier sind zum
Teil so tief vergraben, dass man sogar mit ausgestrecktem Arm fast selbst im
Loch verschwindet.
In der Regel wechseln sich Doña Librada und Lucio ab mit dem
Strandkontrollgang. Wie Steffi und ich angekommen sind, waren aber leider beide
Quatrimotos (vierrädrige Motorräder) kaputt und so mussten wir zu Fuss auf den
Rundgang. Um 6 Uhr ging es los um von den kühleren Morgenstunden zu
profitieren, denn so sobald die Sonne etwas höher steht, wird die Hitze schnell
unerträglich. Wir waren alle froh, als das Quatrimoto wieder repariert war, zu
Fuss ist die Arbeit ziemlich anstrengen. Schon alleine das Eier ausgraben zerrt
an den Kräften aber dann noch mit der ganzen Ladung in der brennenden Sonne durch
den Sand zurückgehen, dass will man nicht täglich machen.
Wenn Doña Librada auf den Rundgang geht bleiben Steffi Lucio und ich
im Zentrum um berits die anstehende Arbeit mit den schon geschlüpften
Schildkröten zu verrichten um dann die mitgebrachten Eier einordnen zu können.
Manchmal kommt noch Miguel helfen, ein Bauarbeiter aus dem Dorf, der uns
unterstützt wenn es seine Arbeit zulässt. So sind wir in der Regel um 13 Uhr
fertig und können den Nachmittag für uns geniessen.
Abends um 6 Uhr kommen dann oft Besucher zur Freilassung der
Babyschildkröten vorbei. Zuerst gibt es eine kurze Diashow, wo die Problematik
um die vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröten erklärt wird. Danach geht es
an den Strand, wo dann jeder seine Schildkröte freilassen kann. Immer ein
schöner Anblick wenn sich diese kleinen Geschöpfe über den Sand schleifen und
zum ersten Mal ins Meer eintauchen. Schaut man gut hin, sieht man noch die
kleinen schwarzen Köpfchen an der Wasseroberfläche, bis die Tiere schliesslich
im grossen, weiten Blau verschwinden.
die letzte Mutter der Nacht auf dem Rückweg |
der letzte Nachzügler, jetzt aber schnell |
wo die Jungs noch suchen, weiss Tayson schon lange bescheid, der Hund sitzt genau über den Eiern |
auf dem Rückweg ins Zentrum, beladen mit der kostbaren Fracht |
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